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Die leidvollen und schrecklichen Kriegsjahre waren zu Ende.

Nach und nach kehrten die Bürger von Petersbächel und Gebüg in ihre Häuser zurück und erfüllten sie mit neuem Leben.

Weitaus schleppender vollzog sich die Rückkehr der Väter und Söhne, die an den Kriegsschauplätzen in Ost und West, in Nord und Süd, ihre Pflicht erfüllten und gekämpft hatten. Viele von ihnen wurden in den Gefangenenlagern der Siegermächte festgehalten und durften erst nach vielen Jahren von unendlichen Entbehrungen in die Heimat zurückkehren.

Andere kamen mit teils körperlichen und seelischen Schäden zurück. Aber alle hatten eines gemeinsam, sie waren bereit und willens, nicht nur ihre mehr oder weniger beschädigten Häuser und Wohnungen in Ordnung zu bringen, sondern auch mitzuhelfen, eine neue und bessere Gesellschaft aufzubauen. Aus dieser Tatsache heraus entwickelte sich auch der Gedanke, einen Sportverein zu gründen. Einige junge Leute waren in bereits wieder gegründeten Fussballklubs in unmittelbarer Nachbarschaft aktiv tätig. Einheiratende, später Zollbeamte, in ihren Heimatdörfern aktiv spielende Fussballer kamen hinzu. Inzwischen waren auch schon einige fussballbegabte Jugendliche herangewachsen. Damit waren die Grundlage und die Voraussetzung gegeben, im Winter 1947/1948 einen fussballspielenden Sportverein zu gründen. Mit Unterstützung auch schon älterer Männer wurde dann auch der S.V. Petersbächel-Gebüg im Gasthaus Biehlerhof in dieser Zeit ins Leben gerufen.






















Als Sportplatz wurde das im gemeindeeigenen Besitz sich befindende Gelände gegenüber vom Krottenhof mit vielen fleissigen Händen und in unzähligen Arbeitsstunden hergerichtet, mit Toren versehen und mit einer Barriere umgeben. Damit waren die Möglichkeiten für einen reibungslosen Trainings- und Spielablauf geschaffen. Doch schon bald nach der Gründung des Vereins kam die Währungsreform und mit ihr die finanziellen Sorgen. Ein neuer Anfang musste gewagt und vollzogen werden. Mit unnachahmlicher Kameradschaft und mit beispielhafter Unterstützung der gesamten Bevölkerung beider Orte war es möglich, auch diese Hürde zu überspringen. Man kann sagen, aus jedem Haus bzw. aus jeder Familie war mindestens eine Person Mitglied des Vereins geworden, um so mit dem Mitgliedsbeitrag mitzuhelfen, das Gemeinwesen Sportverein zu unterstützen. Das waren schon Opfer, denn wie jeder weis, war es mit den Verdienstmöglichkeiten in unserer Ecke damals nicht gerade gut bestellt.

Hatte doch jeder mit sich selbst und seiner Familie genug zu tun. Mit dieser lobenswerten Einstellung aller Einwohner als Rückgrad wurde dann auch der Spielbetrieb aufgenommen und die 1. Mannschaft für das Spieljahr 1948/1949 für die Verbandsrunde angemeldet. Mannschaften aus dem Dahner Tal und der Hackmesserseite waren in der Gruppe zusammengefasst, mit denen wir die Kräfte messen mussten. Es war klar, viele unserer Gegner, die schon wieder längere Zeit eine schlagkräftige Mannschaft beisammen hatten, unterschätzten uns als Neuling. Uns ging es um ein ehrenvolles Abschneiden, was Dank der Unterstützung begeisterter Fans auch gelang. Der Respekt unserer Gegner wuchs, damit auch unser Selbst vertrauen. Neben empfindlichen Niederlagen haben wir aber auch stolze Siege errungen. Wenn es auch im Laufe derzeit nicht gelang, zu Meisterehren zu kommen, durften wir doch stolz darauf sein, einmal Vizemeister hinter Ludwigswinkel und einmal lachender Dritter zu werden. Das waren schon Leistungen, die sich sehen lassen konnten, befanden wir uns doch in Gesellschaft mit heute noch namhaften Vereinen, ausser denen in unmittelbarer Nachbarschaft wie Fischbach, Ludwigswinkel und Schönau, wie Dahn, Bundenthal, Bruchweiler, Vinningen, um nur einige zu nennen.

Auch gegen all diese Vereine war es uns vergönnt, damals Siege zu erringen, die uns heute noch mit Stolz und Genugtuung erfüllen. Bald zeigte sich aber doch, daß die Orte Petersbächel und Gebüg zu klein waren, um genügend brauchbaren Nachwuchs heranzuziehen. Auch verliesen einige Aktive den Verein, weil sie nach Auswärts heirateten und verzogen. Die Spielerdecke wurde immer kleiner, weil auch inzwischen einige Unwegsame infolge vorgeschrittenen Alters die Fussballschuhe an den berühmten Nagel hingen. Unserem Nachbarverein Schönau ging es zu dieser Zeit nicht viel besser. So entschloss man sich im Spieljahr 1952/1953, zu fusionieren.

In diese Zeit fällt dann auch die Periode der sportlichen Beziehungen über die deutsch-französische Grenze hinweg, vornehmlich mit dem Fussballklub Lembach/Elsass. Es waren herrliche und wunderbare Stunden, die wir auch nach den Spielen noch verbrachten und so mithalfen, die leidige Vergangenheit zu überwinden und die deutsch-französische Freundschaft auf unsere Weise zu begründen. Dafür sei auch unseren Freunden drüben an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt, weil sie es waren, die uns dazu die Möglichkeit gaben. So nach und nach wuchs dann eine neue Generation heran. Was für uns blieb, war die Erinnerung an Vergangenes, an schöne, ereignisreiche und frohe Stunden. Die nicht gerade glücklichen Stunden wurden schnell vergessen. Und aus dieser Erinnerung heraus entwickelte sich im Jahre 1971 unser erstes Wiedersehen.























Wem ist dieses so harmonisch verlaufende August-Wochenende mit dem Fussballspiel der Ehemaligen mit der Feuerwehr und seinem einmaligen Verlauf nicht heute noch in so angenehmer Erinnerung, dass ich an dieser Stelle, und damit glaube ich im Namen aller damals Beteiligten sprechen zu können, dem Organisator Albert Bastian Lob und Dank zugleich aussprechen möchte.


















Man ging damals nicht auseinander, ohne den Wunsch zu äussern, nicht mehr so lange mit einem Wiedersehen zu warten. Inzwischen traf man sich auch fast regelmässig bei Kartoffel- und Spiessbraten im ehemaligen Freundeskreis. Und daraus entstand der Wunsch, von aussenstehenden an uns herangetragen, auch mal ein Wiedersehen mit denen anzustreben, die ihre Heimat verlassen und sich in der Fremde niedergelassen und eine neue Existenz aufgebaut haben. Es ist nun so weit und ich darf abschliessend feststellen, und auch hier glaube ich mich mit vielen Ehemaligen einig, ohne den S.V. P. würde dieses Heimatfest nie stattfinden.

Niedergeschrieben von Emil Wagner, veröffentlicht in der Festschrift anlässlich des Heimat- und Feuerwehrfestes im Jahre 1977.Die Bilder entstanden anlässlich des Freundschaftsspieles der ehemaligen des S.V.P und der FFW Petersbächel und Gebüg im August ´71.

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